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Mehr Geld in der Pflege bezahlt bekommen – eine zeitlose Forderung von Pflegekräften, Berufsverbänden und Gewerkschaften. Und ja, hier und dort winkt in der Tat mehr Geld: Der Corona-Bonus (oder auch die Corona-Prämie) ist eine solche Maßnahme, um Pflegekräfte eine entsprechende Anerkennung zukommen zu lassen. Oder etwa nicht?
Diese Corona-Prämien und -Boni gab es seit 2020
Es gab bereits mehrere Corona-Boni, die jeweils unterschiedliche Kritik auslösten. Als im Juni 2020 allen Beschäftigten in der Altenpflege eine einmalige steuerfreie Prämie in Höhe von 1.000 Euro (oder bis zu 1.500 Euro, falls Bundesländer und/oder Arbeitgeber:innen den Betrag entsprechend aufstocken) versprochen wurde, war der Aufschrei groß. Was war mit jenen, die in Krankenhäusern unter den harten Bedingungen der Corona-Pandemie pflegten? So wurde im September 2020 eine ebenso hohe Prämie schließlich auch den Krankenpfleger:innen zugesichert. Doch der Haken dieses Mal: Nur insgesamt 100.000 Arbeitskräfte in den Krankenhäusern mit den höchsten Covid-19-Fällen haben den Bonus erhalten. Dies wurde als „ungerecht“ (Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK)) und „krauserig“ (Sylvia Bühler vom ver.di-Bundesvorstand) kritisiert.
Im Rahmen einer zweiten Corona-Welle gab es dann im Frühjahr 2021 für Krankenhausbeschäftigte eine „Corona-Prämie 2.0“, bei der 1.000 Kliniken berücksichtigt wurden. Mitarbeiter:innen im Umfeld der Altenpflege wurden im Februar 2022 von der neuen Bundesregierung erneut finanziell berücksichtigt: Wer unmittelbar in die Versorgung eingebunden ist und Vollzeit arbeitet, erhielt einmalig 550 Euro (ansonsten anteilig für andere Angestellte). Die Prämie soll laut der Bundesregierung an Pflegekräfte gezahlt werden, die während der Pandemie eine herausragende Leistung erbracht hätten.
Bonuszahlungen schwer in der Kritik
Jedoch sind die Corona-Boni stark in der Kritik. Bereits 2021 urteilte die DBfK-Präsidentin Christel Bienstein: „Nach den Erfahrungen mit den bisherigen Bonuszahlungen sollte (...) klar geworden sein, dass dadurch keine langfristigen Verbesserungen für die beruflich Pflegenden erreicht wurden und dass eine ungerechte Verteilung zu Spaltungen innerhalb der Berufsgruppe führt.“
Die gelegentlichen Prämien werden eher als „Schweigegeld“ (Kordula Schulz-Asche von den Grünen im Februar 2021) verschrien. Als ernstzunehmende Finanzspritze werden sie weniger akzeptiert. „Die außerordentlichen Leistungen der Mitarbeitenden müssten mit langfristigen Verbesserungen statt Einmalzahlungen honoriert werden“, findet der DBfK.
In nächsten Teil unserer großen Serie zum Pflegeverdienst zeigen wir, wie der aktuelle Stand ist, was es mit der Tariftreue-Regelung auf sich hat und welcher Mindesteinstiegsgehalt derzeit gefordert wird.