Arbeitsschutz in therapeutischen Praxen
Allgemein, Heilmittel

7 Tipps zum Arbeitsschutz in therapeutischen Praxen

Zum Schutz der Beschäftigten und Patienten sind mehrere Arbeitsschutzstandards und -gesetze erstellt worden. Wir geben Dir einen Überblick.

Arbeitsschutzstandards gegen die Ansteckung durch Covid-19 gehören mittlerweile zum beruflichen Alltag in Heilmittelpraxen. Aber neben Standards wie der AHA-Regel oder den Lüftungsregeln sind es vor allem die kleineren Kniffe, Tipps und Maßnahmen, die die Physiotherapie-, Ergotherapie- oder Logopädie-Praxis erst so richtig sicher machen. Wir stellen Dir unsere „Top 7“ der besonderen Arbeitsschutz-Maßnahmen in therapeutischen Praxen vor.

1. Entzerre die Arbeitszeiten

Es empfiehlt sich die Arbeitszeiten Deiner Mitarbeiter*innen von Grund auf neu zu planen. Zumindest solange die Pandemie noch anhält. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) rät in ihrem SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard für therapeutische Praxen, dass sich durch versetzte Arbeits- und Pausenzeiten oder durch Schichtbetrieb die Belegungsdichte von gemeinsam genutzten Räumen zeitlich gut entzerren lässt. Außerdem wird empfohlen, die Besprechungen oder Schulungen vor Ort in der Praxis sind auf das absolute Minimum zu reduzieren. Viel besser sind Besprechungen in Form von Video- und Telefonkonferenzen.

2. Weite die Öffnungszeiten aus

Hast Du schon mit dem Gedanken gespielt, deine Praxis früher zu öffnen bzw. länger geöffnet zu haben? Beispielsweise könnten die Arbeitsschichten und somit die Termine während der üblichen Öffnungszeiten etwas minimiert werden, um die zusätzlichen Arbeitsstunden und Termine entsprechend zu bewerkstelligen. Beachte dabei aber auf jeden Fall die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes.

3. Homeoffice, wo es möglich ist

Homeoffice ist mittlerweile ein alter Hut – aber in therapeutischen Praxen längst nicht so verbreitet wie in vielen andern Betrieben. Kein Wunder: Die meiste Arbeit erfordert die Präsenz von Patient*innen und Therapeut*innen. Aber eben nicht jede Arbeit: Praxisplanung, Kassenabrechnungen oder Buchhaltung lässt sich sehr gut von Zuhause aus erledigen. Und natürlich eignet sich Homeoffice für unseren Tipp Nr. 4:

4. Biete Videotherapie an

Seit Beginn der Corona-Pandemie dürfen Logopäd*innen sowie Physio-, Ergo- und Ernährungstherapeut*innen Behandlungen auch per Videochat durchzuführen. Denn nicht immer ist die Anwesenheit von Patient*in oder Therapeut*in notwendig! Physiotherapeutische Übungen, die keinen Körperkontakt erfordern, oder Sprachübungen lassen sich sehr gut als Videotherapie durchführen.

Hier kannst Du nachlesen, wie die Logopädin und DMRZ.de-Kundin Linda Kieser die Videobehandlung einsetzt.

5. Koordiniere die Fahrzeugnutzung

Manchmal sind Hausbesuche unabdingbar. Die BGW empfiehlt in ihrem SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard für therapeutische Praxen, dass der Personenkreis derer, die dasselbe Fahrzeug nutzen, möglichst eingeschränkt bleiben soll. Regelmäßige Innenreinigung sowie die Ausstattung mit ausreichend Utensilien zur Händehygiene und Desinfektion unterstützt ebenfalls den Schutz Deiner Mitarbeiter*innen.

6. Halte Dein Hygienekonzept nicht geheim

Ein guter Tipp rund um das Thema Arbeitsschutz während der Corona-Pandemie nennt der Physiotherapeut und DMRZ.de-Kunde Guido Scharnbach. Er empfiehlt, das Hygienekonzept möglichst offen zu legen. Er macht dazu zum Beispiel Aushänge in der Praxis und postet darüber regelmäßig auf Facebook und Instagram. „Das schafft beim Patienten Vertrauen und Sicherheit“, erklärt Guido, „und wenn sie zudem vor Ort sehen, wie penetrant wir unser Hygienekonzept bei Patienten*innen und Mitarbeiter*innen durchziehen, spricht sich das rum.“

7. Die Corona-Angst der Mitarbeiter*innen ernst nehmen

Die BGW schreibt in Ihren Arbeitsschutzstandards: „Die Corona-Pandemie lässt bei vielen Beschäftigten Verunsicherung und Ängste entstehen. Dazu kommen eine lang andauernde hohe Arbeitsintensität und möglicherweise mehr Konflikte mit Patientinnen oder Patienten unter den Pandemiebedingungen.“ Deswegen ist es wichtig, die psychischen Belastung, die während Corona-Pandemie zu der üblichen Arbeit oben drauf kommt, ernst zu nehmen. Regelmäßige Gespräche und eine angepasste Organisation, die Hilfe/Unterstützung bei Zeitdruck bietet, sind nur zwei von vielen Maßnahmen, die Du in Deiner Praxis anbieten solltest. Der Spitzenverband der Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat zu diesem Thema ein kompaktes, umfassendes PDF veröffentlicht.

Rückruf-Service Rückrufe erfolgen in der Regel Mo.-Fr.: 8.30-17.00 Uhr
Interessenten-Hotline 0211 6355-9087 Mo.-Fr.: 8.30-17.00 Uhr
Interessiert? Kontaktieren Sie uns!