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Heilmittel

Zeitaufwand in Heilmittelberufen: Das sind die größten Zeitfresser

Im Arbeitsalltag haben es Heilmittelerbringer:innen mit vielerlei Aufgaben zu tun. Eine neue Erhebung zeigt, womit sie am meisten Zeit verbringen.

Termine mit Patient:innen vereinbaren, Abrechnungen mit Kostenträgernn erstellen, Therapieberichte verfassen und vieles mehr: Die Aufgabenfelder von Ergo- und Physiotherapeut:innen, Logopäd:innen und Podolog:innen sind auch abseits der eigentlichen Heilmitteltherapien so divers, dass ihr Arbeitsalltag ein hohes Maß an Organisation und Disziplin erfordert. Doch wie viel zeitliche Kapazitäten kosten Heilmittelerbringer:innen eigentlich die einzelnen Verwaltungsaufgaben, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen? Dieser Frage ist die Stiftung Gesundheit nun in einer neuen Erhebung nachgegangen.

Heilmittelerbringer:innen wenden viel Zeit für Therapieberichte, Dokumentation und Abrechnung auf

Für ihre Studie hat die Stiftung Gesundheit Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Podolog:innen danach befragt, wie viel Zeit sie im Arbeitsalltag mit Verwaltungsanliegen verbringen. Als ein Ergebnis geht aus der Befragung hervor: Den größten Zeitaufwand verursacht aus Sicht der befragten Heilmittelerbringer:innen das Verfassen von Therapieberichten: Insgesamt 62,3 Prozent der Befragten aus den verschiedenen Berufsgruppen nannten dies als ihre zeitraubendste Tätigkeit.
 

Zeitaufwand auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 10 (sehr hoch)

Tätigkeit im Heilmittelbereich (berufsübergreifend) Skala 10 (sehr hoch) bis 6 Skala 5 Skala 4 bis 1 (sehr gering)
Therapieberichte verfassen 62,3% 15,5% 22,2%
Abrechnung mit Kostenträgern 62,0% 12,4% 25,6%
Dokumentation des Therapieverlaufs 55,3% 14,9% 29,7%
Rücksprache mit Verordnern 53,9% 11,5% 34,6%
Verordnungsprüfung durchführen 52,0% 12,2% 35,8%
Terminvereinbarungen erzielen 45,4% 16,3% 38,4%
Zuzahlungsbeiträge kassieren 40,9% 13,4% 45,8%
Hygienemaßnahmen durchführen 40,9% 21,8% 37,2%
Über Zuzahlungsregeln aufklären 32,5% 10,6% 56,9%
Patientenakte anlegen 30,8% 17,1% 52,1%
Behandlungsverträge schließen 27,7% 13,3% 59,0%

Ebenfalls viel Arbeitszeit wenden Heilmittelerbringer:innen für Abrechnungen mit Kostenträgern auf: Laut Erhebung der Stiftung Gesundheit gaben 62 Prozent der befragten Heilmittelerbringer:innen an, dass sie hiermit die meiste Zeit im Arbeitsalltag verbringen. Auch die Dokumentation des Therapieverlaufs ihrer Patient:innen nimmt für Heilmittelerbringer:innen viel Zeit in Anspruch. 55,3 Prozent der Befragten gaben an, hierfür viel Arbeitszeit aufzuwenden. Auch die Rückabstimmung mit Verordnern (53,9 Prozent) sowie die Prüfung von Verordnungen (52 Prozent) nehmen in ihrem Arbeitsalltag vergleichsweise viel Arbeitszeit in Anspruch.
 

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Hierfür verwenden Heilmittelerbringer:innen wenig Arbeitszeit

Als deutlich weniger zeitintensiv erwiesen sich der Befragung nach das Durchführen von Hygienemaßnahmen, das nur 40,9 Prozent der Befragten als besonders zeitraubend angaben. Noch geringer fällt die Zahl der Heilmittelerbringer:innen aus, die die Aufklärung von Zuzahlungsregeln als zeitraubend ansehen: Nur 32,5 Prozent gaben an, dass diese Tätigkeit im Arbeitsalltag viel zeitliche Kapazitäten von ihnen abverlangt. Darüber hinaus gaben nur 30,8 Prozent der Befragten an, viel Arbeitszeit mit dem Anlegen der Patientenakte zu verbringen. Und auch auf den Abschluss von Behandlungsverträgen (27,7 Prozent) fällt laut den befragten Heilmittelerbringer:innen berufsübergreifend nur wenig Zeit im Arbeitsalltag ab.

Befragt wurde von der Stiftung Gesundheit eine Schnittmenge von 20.000 Heilmittelerbringer:innen, wobei sich 1.041 von ihnen mit einem ausgefüllten Fragebogen bei der Stiftung Gesundheit zurückmeldeten, was einer Rücklaufquote von 5,2 Prozent entspricht. Auf DMRZ.de-Nachfrage bei der Stiftung Gesundheit ging hervor, dass sich dabei keine Angaben zur Anstellungsart der einzelnen Heilmittelerbringer:innen ausmachen ließen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass sowohl Leiter:innen von Praxen als auch Angestellte und Auszubildende an der Erhebung teilnahmen.

So verteilt sich der Zeitaufwand je nach Heilmittelberuf

Nach der Auswertung der berufsübergreifenden Daten zum Zeitaufwand von Heilmittelerbringer:innen analysierte die Stiftung Gesundheit auch gesondert den Zeitaufwand jeder einzelnen Berufsgruppe. Sowohl Ergotherapeut:innen (76 Prozent) als auch Physiotherapeut:innen (63,5 Prozent) gaben an, dass ihr größter Zeitaufwand auf das Verfassen von Therapieberichten abfällt. Für Podolog:innen liegt er dagegen darin, Hygienemaßnahmen durchzuführen (75,5 Prozent).

Dafür gab mit 56,4 Prozent die deutliche Mehrheit der befragten Podolog:innen an, auf Terminvereinbarungen mit Patient:innen die wenigste Arbeitszeit aufzuwenden. Bei Ergo-, Physiotherapeut:innen und Logopäd:innen dagegen zeigt sich in der Befragung ein anderes, aber dennoch eindeutiges Bild: Dort ist der Abschluss von Behandlungsverträgen die Tätigkeit, die mit Abstand die geringsten zeitlichen Kapazitäten im Arbeitsalltag erfordern.

Sichtbar wird anhand der Studie, dass Heilmittelerbringer:innen neben der eigentlichen Durchführung von Therapiemaßnahmen in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich durchaus viel Zeit mit verschiedenen Verwaltungsaufgaben verbringen. Während der Ausbau der Telematikinfrastruktur voranschreitet, bleibt abzuwarten, wie sehr die Digitalisierung im Gesundheitssystem diesem hohen zeitlichen Aufwand Abhilfe schaffen kann.

Die Studie der Stiftung Gesundheit (PDF)

 

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