Pflege Ausbildungsvergütung und Weiterbildungen
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Was ich in der Pflege verdiene (7) Ausbildungsvergütung und Weiterbildungen

Heute erklären wir in unserer großen DMRZ.de-Pflegeserie, wie viel Auszubildende in der Pflege verdienen. Außerdem: Mehr Geld durch Weiterbildung.

  • Erfahre, was Auszubildende in der Pflege verdienen
  • Wir erklären kurz, mit welchen Kosten und Vergütungen ein Studium im Pflegebereich verbunden ist

  • Und: Mehr Verantwortung und mehr Geld bieten Weiterbildungen

 

Wie schaut es mit dem Verdienst während der Ausbildung aus? Eine Ausbildungsvergütung ist nämlich nicht selbstverständlich. In manchen Ausbildungsberufen fällt sogar ein Schulgeld an, was der:die Auszubildende zahlen muss. Ist das in der Pflege auch so? Nein! Dank des Pflegeberufegesetz muss bei der Pflegeausbildung heute kein Schulgeld mehr bezahlt werden. Selbst nicht bei privaten Pflegeschulen. „Mit der Neuregelung der Ausbildungsfinanzierung über Landesausbildungsfonds entfällt für die Schulen die Möglichkeit, Schulgeld zu erheben“, so das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf einer eigens eingerichteten Infoseite pflegeausbildung.net. Die für den Unterricht erforderlichen Lehr- und Lernmittel sowie die für die Praxis benötigten Apparate, Instrumente etc. müssen zudem von den Schulen bzw. den Ausbildungsträgern den Schüler:innen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Auch ist in der Pflegeausbildung eine Ausbildungsvergütung üblich. Wer beispielsweise im öffentlichen Dienst die Ausbildung antritt wird nach aktuellem Stand nach dem „Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes“ (mit dem „Besonderen Teil Pflege“) bezahlt. Laut § 8 Absatz 1 TVAöD-Pflege erhalten Auszubildende ab April 2022 folgendes Entgelt:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 1.190,69 Euro

  • im 2. Ausbildungsjahr: 1.252,07 Euro

  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.353,38 Euro

Hinzu kommen auch noch Zuschläge für Wochenenden, Feiertage, Überstunden oder Bereitschaftsdienste.

Keine Ausbildungsvergütung im Studium

Anders schaut es bei jenen aus, die ihren Pflegeberuf über ein Studium erlernen. Wer die hochschulische Pflegeausbildung macht, erhält nach aktuellem Stand keine Ausbildungsvergütung – auch nicht für die umfangreichen Praxiseinsätze im Rahmen des Studiums. „Die Vergütung muss in gleicher Höhe liegen wie sie Auszubildende zur Pflegefachperson und Studierende eines Hebammenstudiums erhalten“, äußert sich dazu Christine Vogler, die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, kritisch. Zudem gibt es auch noch Semestergebühren, die die Hochschulen von den Studierenden verlangen.

Falls eines der auslaufenden Dual-Studiengänge zur Pflegeausbildung genutzt werden, sieht es anders aus. Hier erhalten die Studierenden in der Tat eine Vergütung, ein sogenanntes Studienentgelt. Im Bereich des öffentlichen Dienstes wird dies über den „Tarifvertrag für Studierende in ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen im öffentlichen Dienst“ (TVSöD) geregelt.

Mehr verdienen durch Weiterbildungen

Eine andere Form der „Ausbildung“ sind Fort- und Weiterbildungen. Auch später im Berufsleben kann auf das geleistete aufgebaut werden. Ob Du als Hilfskraft ggf. eine Art Ausbildung nachholen willst oder als bereits gelernte Fachkraft beruflich aufsteigen möchtest: Weiterbildungen sind unerlässlich, wenn Du mehr aus Deinem Beruf herausholen möchtest.

Je höher die Qualifikation und je höher die Verantwortung, desto besser fällt an sich die Bezahlung in der Pflege aus. Wer sich beispielsweise neben der Arbeit zu einer:einem Stationsleiter:in weiterbilden lässt, kann nach TVöD-B auf die Entgeltgruppe P 12 aufsteigen. 3.969 Euro lässt sich in dieser Gruppe verdienen – mit der Zeit sogar bis zu 4.717 Euro. Auch ist es möglich, sich durch Weiterbildung zu spezialisieren. Denkbar ist z. B. die Weiterbildung zum:zur Fachkrankenpfleger:in für Intensivpflege oder zum:zur Wundexpert:in.

Und ja, auch ein Studium kann später als Möglichkeit der Fortbildung genutzt werden. Das Gute ist hierbei, dass die bisherigen Erfahrungen und Ausbildungen sich in der Regel für ein Studium anrechnen lassen. Das kann das Studium möglicherweise verkürzen. Die berufliche Bandbreite reicht hierbei von einem Pflegestudium (das im Gegensatz zur klassischen Ausbildung mehr wissenschaftliches Knowhow vermittelt) bis hin zu einem spezialisierten Studiengang (z. B. Pflegewissenschaft). Letzteres ist gerade dann praktisch, möchtest du im Laufe des Arbeitsleben einen beruflichen Wechsel durchziehen und die praktische Pflegearbeit eher hinter dich lassen.

 

Du hast nun in diesem und den vorherigen Beiträgen der Serie einen umfassenden Überblick bekommen, was sich in der Pflege verdienen lässt. Aber da geht noch mehr: Im nächsten Teil der Serie stellen wir die Forderungen der Verbände und Pflegekräfte vor.

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